Der Schwimmteich – von der Idee und Planung bis zur Umsetzung
Am Anfang war da die Idee, und die war ziemlich lange da, schon seit die gröbsten Umbauarbeiten am Haus abgeschlossen waren. Es folgten dann die Kinder und mit ihnen die Zeit diverser Plantschis und Aufstellpools, alle von kurzer Lebensdauer, mit hohem Chemieeinsatz und viel Ärger mit Algenbefall und den Mühen des Abbaus im Herbst. Im Spätherbst stieg jedes Jahr die Lust, das Projekt Schwimmteich zu wagen und scheiterte dann doch an der Ebbe im Familienbörserl. Nachdem wir handwerklich nicht ganz unbegabt sind und körperliche Arbeit nicht scheuen, ließen wir uns im letzten Jahr von unserer Idee nicht mehr abbringen.
Via Internet wurden wir auf die Fa. Zangl aufmerksam, die ihre Zusammenarbeit für einen Schwimmteich im Selbstbau anbot. Ein Besichtigungstermin von Herrn Zangl vor Ort in St. Pölten, bei dem wir unsere Wünsche und Vorstellungen einbrachten, führte bald zu einer konkreten Planskizze und einem Kostenvoranschlag, der nachvollziehbar und zahlbar war.
Mit guten Vorinformationen, fachlichen Details und Hinweisen, worauf wir besonders achten sollten, starteten wir Ende März mit Ausgraben und Betonarbeiten. Das Loch zu graben haben wir gerne einem erfahrenen Baggerfahrer überlassen, die Betonarbeiten haben wir dann buchstäblich selbst in die Hand genommen (die Mischmaschine hat nach diesem Einsatz endgültig den Geist aufgegeben).
Ende Mai konnten wir, obwohl wir alle nebenbei noch beruflich beschäftigt sind, nach einem letzten Baggereinsatz (Hinterfüllen und Flachbereich modellieren) die Baustelle den Folienlegern überlassen, die nur etwas über unsere unorthodoxe Verspachtelung verwundert waren. Eher irritierten sie die herrschenden 35 Grad, die sie ab Mittag an der Folie festkleben ließen. Dennoch vollendeten sie ihr schweißtreibendes Werk innerhalb von drei Tagen.
Das Material für die Fertigstellung des Schwimmteichs füllte noch einen LKW mit Hänger: Natursteinplatten für die Randabdeckung einschließlich Schwimmbadmörtel und Klebekartuschen, Gabionen- und Rundsteine für den Teichrand und schließlich das Teichsubstrat. Das Material war im Nu verarbeitet, wahrscheinlich auch, weil die Sommerferien und die Badelust rasch näher rückten. Das Füllen des Teichs mit Wasser aus der Ortswasserleitung und das Auspflanzen gingen eng einher und unmittelbar danach begann die erste Badesaison.
Die Abschlussarbeiten wie Stege anlegen und den äußeren Teichrand verlegen sowie ein abschließender Sichtschutz aus Holz und übriggebliebenen Gabionensteinen an der Grundstückgrenze wurden immer wieder durch kühlende Badezeiten belohnt. Als wir das zum Schutz der jungen Pflanzen noch nicht montierte Sprungbrett schließlich nach vier Wochen freigaben, war die Badeeuphorie der Kinder nicht mehr zu bremsen und der Urlaub zu Hause gesichert – irgendwie will das Ganze ja auch finanziert sein.
Ein paar technische Details unseres Schwimmteichs:
Laut Plan 72 m² Oberfläche, der Kern mit Schalsteinen betoniert und in zwei Teile unterteilt: Schwimmbereich: 8 x 3,5 m x 2,5 m Tiefe (Nichtschwimmerbereich mit 1,5 m Tiefe) + Regenerationsbereich (Pflanzen): 4 x 3,5 m x 1,5 m Tiefe. An 2 ½ Seiten anschließender Flachwasserbereich, Abschluss des Betonbeckens ca. 35 cm unter der Wasseroberfläche. Ein Edelstahl-Außenskimmer mit Quellstein in West-Ost-Ausrichtung. Ein Überlauf mit Ableitung in den Regenwasserschacht. Eine Edelstahlleiter, ein „Schwartling“ (Pfosten zum Reinspringen), 2 Holzstege.
Ein paar persönliche Erfahrungswerte und noch Ungelöstes
Eine gute LKW-taugliche Zufahrt erleichtert die Arbeit ungemein (dank Nachbarn), die Möglichkeit, das Aushubmaterial standortnahe an Landwirte oder andere abgeben zu können, ist Goldes wert (es ist eine beträchtliche Menge). Trockenes Wetter ist natürlich von Vorteil sowie ein kooperativer Baggerfahrer, der verschiedene Größen von Grabgeräten zur Verfügung hat.
Tipp zum Skimmer: Die Montage eines Skimmers zahlt sich auf jeden Fall aus, er erspart viel Zeit für das Abkeschern von Blättern u. ä.. Für die Montage: Rohrdurchlass bereits beim Betonieren berücksichtigen sowie alle Schläuche bereits vor dem Zuschütten anschließen (durch die mangelnde Flexibilität des massiven Schlauches hatten wir etwas Schwierigkeiten mit den Anschluss-Muffen). Noch nicht ganz geklärt haben wir das Einwintern des Skimmers, er ist jetzt unter dem Steg warm in Styropor gepackt, das dürfte den Frost ziemlich abhalten.
Zum Pflanzenschnitt: Die Flachwasserpflanzen stellen kein Problem dar. Sie können entweder vom Rand oder vom Rand des Betonbeckens (Fischerstiefel sind dafür eine sinnvolle und günstige Investition) gut geschnitten werden. Die Pflanzen im 1,5 m tiefen Regenerationsbereich stellen in der Pflege ein kleines Problem dar, da es am Markt offensichtlich noch kein optimales Werkzeug dafür gibt (Scheren zu kurz, zu kleine Schnittöffnung). Wer eine derartige Schere entwickelt, macht sich sicher bei allen Schwimmteichbesitzern beliebt.
Die Lage des Teiches nahe am Haus und der Terrasse hat einen großen Erholungswert. Nicht nur das Baden selbst, die Nähe des Teichs verleitet auch sonst, zwischendurch stehen zu bleiben, über den Teich zu schauen und die Libellen zu beobachten. Holzstege zumindest an zwei Seiten erhöhen den Erholungswert (Einstieg, Sonnenplatz, Abendsonne u.ä.).
Mein persönliches Resümee
Der körperliche Einsatz für den Teichbau war nicht wenig, aber ich sehe es als Fitnesstraining (ein Fitnesscenter ist auch nicht billig). Der Gewinn mit dem fertigen Teich ist aber bereits in kurzer Zeit sichtbar. Waren bisherige Pools eher ein nicht so schöner Anblick im Garten, so hebt der Teich die Qualität des Gartens zu allen Jahreszeiten. Der Schwimmgenuss (8 x 3,5 m) ist kein Vergleich zu einem Aufstellpool. Für mich erstaunlich war, wie rasch die Wasserpflanzen Fuß fassten und sich in kurzer Zeit ein eigener Lebensraum entwickelte.
Libellen und Wasserläufer ließen nicht lange auf sich warten und die Vögel besuchen regelmäßig den Teich. Unsere Laufenten konnten wir erfolgreich als Badegäste abwehren und sogar die Katzen lieben es, in der Abendsonne am Steg zu liegen. Sobald der Teich eisfrei ist, nutzen wir ihn nach dem Saunagang sogar im Winter. Wir freuen uns schon alle auf das erste Frühjahr am Teich, wenn die Pflanzen wieder zu sprießen anfangen und wir wieder an die ersten Schwimmversuche denken können.